2. Fortsetzung des Beitrags „Was darf (noch) gepredigt werden?“
Heute der zweite kommentierende Beitrag zum aktuellen Fall des Bremer Pastors Olaf Latzel.
- Der Fall Latzel und die Intoleranz der neuen Toleranz
- #Wir sind Olaf
- Christen müssen Buddha mögen!?
- Hat uns die Bibel ein genußvolles Leben verheißen?
- Friede oder Wahrheit – Was ist der heutigen Christenheit wichtiger?
2. #Wir sind Olaf *
Wir sind ein bibeltreues Magazin für junge Christen. Und als solches haben wir uns schon immer von politischen Themen und Politik im Allgemeinen distanziert. Wir sind der Ansicht, dass die Botschaft von Jesus Christus nicht politisch war (Johannes 18,36). Es ging ihm nie darum ein politisches Reich auf Erden zu bauen. Das haben die Juden und Römer damals nicht verstanden. Und das verstehen viele Christen heute auch nicht. Viele „moderne“ (liberale) Theologen und Christen, die massiv — auch politisch — für soziale Gerechtigkeit kämpfen, interpretieren die Botschaft Jesu politisch (bzw. irdisch). Wir wissen, dass wir mit dieser Ansicht (die apolitsiche Botschaft), teilweise leider sogar unter evangelikalen Christen, alleine dastehen.
Doch warum nun ein „politisch“ gefärbter Post. Jüngste Ereignisse auf weltweiter Bühne haben dazu geführt, dass ein kurzer Kommentar angebracht scheint. „Islamismus“ und „radikaler Islam“ sind Stichworte die immer mehr mit „fundamentalen Christen“ und ja, wenn man so will „radikalen Christen“ vermengt werden. Eine Entwicklung die getrieben wird von übermäßger politischer Korrektheit und Angst vor dem Islam, sowohl von Seiten der Politik, als auch von Seiten der Mainstream-Medien. Ich hörte unlängst sogar von Christen, dass „fundamentale Christen“ (gemeint sind Christen, die die Bibel als unfehlbares Wort Gottes sehen) ja durchaus mit „radikalen Muslimen“ zu vergleichen seien.
Was viele nicht verstehen und wohl auch nicht verstehen wollen: Christen die das Wort Gottes ernst nehmen, an Jesus Christus glauben und das Evangelium (die frohe Botschaft) ernst nehmen sind absolut ungefährlich für Gesellschaft und Politik. Und damit meine ich keine Sekten und sonstige verirrten Positionen, die sich mit der Bibel brüsten. Ein bibeltreuer Christ betet für die Regierung, denn sie ist von Gott eingesetzt. Ein bibeltreuer Christ wird dazu angehalten der Regierung gehorsam zu sein und seine Steuern zu entrichten (sprich sich unterzuordnen). Ein bibeltreuer Christ soll seinen nächsten lieben wie sich selbst. Sogar seine „Feinde“. Wenn er auf eine Wange geschlagen wird, soll er die andere hinhalten, anstatt zurückzuschlagen. Er soll ehrlich sich, selbst wenn es ihm (aus irdischer Perspektive) zum Nachteil wird. Weder Gewalt gegenüber „Ungläubigen“ noch politische Ambitionen sind von „radikalen Christen“ zu erwarten (wenn man dieses negativ gefärbte Wort verwenden will). Der Christ beeinflusst die Gesellschaft allein durch seinen Wandel.
Denn was bedeutet „radikal“ in diesem Zusammenhang. Es bedeutet, dass ein Christ, die Bibel — das Wort Gottes — ernst nimmt, komme was wolle. Das gleiche gilt für den radikalen Moslem, der den Koran ernst nimmt. Wir wollen doch auch „radikale“ Bürger haben, die das Grundgesetz wirklich ernst nehmen, oder? Oder wollen wir das Grundgesetz nicht „wörtlich“ nehmen und uns nur das rausnehmen was uns gefällt? Keine Regierung will so etwas. Der große Unterschied: Ein „radikaler“ Christ predigt Nächstenliebe und Selbstaufgabe. Ein „radikaler“ Moslem predigt Hass und Märtyrertum (der mit Mord einhergeht). An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der baptistische Pastor Roger Williams treibende Kraft der Religionsfreiheit war und sich für die Trennung von Staat und Kirche einsetzte. Evangelikale Christen sind daran interessiert Ihren Glauben frei ausleben zu dürfen, aber auch andere Religionen zu akzeptieren bzw. nicht zu behindern. Ihre einzige Waffe ist das Evangelium.
Der Islam dagegen hat einen höchst politischen Anspruch, der vor allem vom Koran selbst gefördert wird. Der Anspruch ist, eine Gesellschaft mit den Regeln und Gesetzen (Scharia) des Islam zu errichten, dass alle Andersgläubigen unterjocht und sogar vernichten will. Nicht mehr und nicht weniger will der Islam. Diese vorgehensweise findet sich bereits in den Ursprüngen des Islam und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und ihre Offenbarungen (Koran) und Auslegeungen (Hadithen). Die neuerlichen Auswüchse, die sich ISIS nennen, machen also nicht weniger, als an die „wahren Traditionen“ des Islam (und vor allem des Korans) anzuschließen. Diese Aussage — oder Feststellung — hat nichts mit “ verbaler Brandstiftung“ zu tun, sondern ist einfach Faktum und „der Realität ins Auge sehen“. Das Prinzip des „Gottesstaates“ ist ein feststehendes und „selbstverständliches“ Ziel und der Anspruch des allgemeinen Islam. Dies könnte vom Evangelium von Jesus nicht weiter entfernt sein. Sein Reich war nicht von dieser Welt!
Obwohl diese Fakten so offenkundig sind, werden radikale Christen und radikale Moslems in einen Topf geschmissen. Die Unterschiede könnten größer nicht sein. Was viele ignorieren und ignorieren wollen: Die Bibel und der Koran haben einen Absolutheitsanspruch. Wenn also jemand die Bibel ernst nimmt, weiß er, allein die Bibel ist wahr und der Gott der Bibel ist der wahre Gott. Für den Koran gilt das gleiche. Jemand der an den Gott der Bibel glaubt, weiß also, dass der Koran nicht das Wort Gottes ist und dass Allah nicht der gleiche Gott ist, wie der Gott der Bibel. Das ist natürlich pures Gift für die neue Religion der heutigen Gesellschaft, die sich „Pluralismus“ nennt. Und unter der Flagge der „Toleranz“ und „Pluralismus“ werden Christen und Moslems in einen Topf geschmissen. Und diese „radikalen Pluralisten“ wollen nun insbesondere den „radikalen“ Christen, an den Kragen.
Das jüngste (unfassbare) Beispiel: Pastor Olaf Latzel von der Bremischen evangelischen Kirche. Er leitet eine der meistbesuchten evangelischen Gemeinden in Bremen (ca. 300 Besucher). Er sprach etwas laut aus, was für jeden Christen selbstverständlich sein sollte: „Es gibt nur einen wahren Gott. Wir können keine Gemeinsamkeit mit dem Islam haben. Das ist Sünde. Das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Was geschah nach dieser Aussage? Er wurde von Kirche, Politik und den Medien in eine Ecke geschoben, die jeder Vernunft und Differenziertheit widerspricht. Er wurde allen Ernstes mit Pierre Vogel verglichen und als „Hassprediger“ verbrämt. Alles im Namen des „Pluralismus“ und der „Toleranz“.
Nein, wir hassen Muslime nicht. Nein, Muslime sollten uns liebe Mitbürger sein. Wir sollten Ihnen mit Liebe begegnen und vom rettenden Evangelium erzählen und zeugen. Jeder Flüchtling, der in seiner Heimat um sein Leben fürchten muss, soll uns in Deutschland willkommen sein. Egal woher er kommt und woran er glaubt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir das System „Islamismus“ ablehnen. Es ist nicht vereinbar mir unserer Gesellschaft und schon gar nicht mit der Bibel. Muslime gehören zu Deutschland. Der Islam nicht. Hier können wir uns Pastor Olaf nur anschließen:
Latzel wies den Vorwurf entschieden zurück, er habe Hass gepredigt. „Das Nein zu Islam und Buddhismus bedeutet nicht, Muslime und Buddhisten abzulehnen.“ Christen sollten ihnen in Liebe und Annahme begegnen, aber nicht die unterschiedlichen Religionen vermengen, sagte der Pastor auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er kritisierte ferner, dass Radio Bremen ihn in die Nähe des Hasspredigers Pierre Vogel gerückt habe: „Das hat mit Qualitätsjournalismus nichts zu tun.“
Text: Peter Voth
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* Rebloged von: TIMOTHEUS Magazin, 28.01.2015
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